Workshop zu modernem Antisemitismus

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Antisemitismus ist aktuell und keine Randerscheinung, sondern Teil unserer Gesellschaft. Dafür gibt es täglich neue oder sich wiederholende Beispiele. Ein aktuelles Phänomen sind die antisemitischen Texte des Rappers Kollegah, die ihm nicht nur den Echo einbrachten, sondern zudem mit der Begründung der Kunstfreiheit von einem Gericht verteidigt wurden.

In der Schule wird häufig vermittelt, Antisemitismus sei seit dem 2.Weltkrieg in Deutschland kein Problem mehr. Wir wollen jedoch deutlich machen, dass wir Antisemitismus in alten und neuen Formen begegnen.

Die Bildungsinitiative gegen Antisemitismus (BigAs) beschäftigt sich mit Fragen wie: „Was ist moderner Antisemitismus? Wo und wie tritt er in unserem Umfeld auf? Wie erleben betroffene Personen Antisemitismus? Wie können wir solidarisch dem Thema begegnen?“

BigAs bietet Projekttage (1–3 Tages-Programme) für Schulklassen ab Jahrgangsstufe 9 und für andere interessierte Gruppen an. Dabei können in einem Vorgespräch unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden:

I: Einführungsworkshop Antisemitismus. Hier werden wir konkreter auf die Ursprünge verschiedener Formen von Antisemitismus eingehen und einen Überblick über die diversen Motive dieser Diskriminierungsform zu unterschiedlichen Zeitepochen und in unterschiedlichen Räumen aufzeigen. Wir fragen auch konkret danach was Antisemitismus mit unserer Gesellschaft zu tun hat, historisch wie aktuell. Ziel des Workshoptages ist es die Kontinuität von Antisemitismus zu veranschaulichen und die Teilnehmer_innen dafür zu sensibilisieren wo und in welcher Form Antisemitismus auftreten kann. Auch stellen wir uns gemeinsam die Frage nach dem "Wie umgehen mit Antisemitismus?".

II: Verschwörungstheorien. Diese geben oft scheinbar einfache Antworten auf komplexe Zusammenhänge wie z.B. bei Finanzkrisen, Krankheiten, Aufständen oder Umweltverschmutzungen und finden ihren Ursprung im Antisemitismus.

III: Israelbezogener Antisemitismus. Antisemitische Israelfeindlichkeit meint Vorurteile und Rassismen, die sich gegen den Staat Israel als vermeintliches jüdisches Kollektiv richten.

IV: Sekundärer Antisemitismus. Wird auch Erinnerungs- und Schuldabwehr-Antisemitismus genannt. Er richtet sich gegen jüdische Menschen, die als Kollektiv gesehen werden und durch ihre bloße Existenz Erinnerungen an den Holocaust und die Schuld aufrecht erhalten würden.


Gerne passen wir uns an die Gegebenheiten vor Ort und die Wünsche der Teilnehmer_innen an.

Wir freuen uns darauf, gemeinsam eine antisemitismuskritische Perspektive für eine solidarische Gesellschaft zu entwickeln.